Cornhole-Board mit Cornhole-Bag

Was ist Cornhole?

Was in den USA längst Kult ist, entwickelt sich hierzulande rasant weiter. Zahlreiche Vereine, unter anderem auch wir, die Cornstars der TuS 09 Schweppenhausen, und Turniere bieten dir die Möglichkeit, deine Fähigkeiten zu messen. Auch du kannst Teil der Community werden und Cornhole zu deinem neuen Lieblingssport machen!

Aber was ist Cornhole eigentlich? Wie wird es gespielt? Welche Ausrüstung brauchst du? In einem ersten Schritt beantworten wir dir die wichtigsten Fragen.

Was ist Cornhole?

Cornhole ist ein Wurfspiel, bei dem Spieler kleine, mit Granulat gefüllte Säckchen auf ein leicht schräges Brett werfen. Ziel ist es, die Säckchen durch ein Loch im Brett zu versenken oder auf dem Brett zu platzieren, um Punkte zu sammeln. Ursprung des Cornhole-Spiels ist Amerika.

Wie punktet man beim Cornhole?

Ein Säckchen, das durch das Loch fällt, gibt 3 Punkte, während eines, das auf dem Brett liegen bleibt, 1 Punkt wert ist. Punkte werden nach jeder Runde verrechnet, indem die Ergebnisse der beiden Teams gegeneinander aufgerechnet werden. Die genauen Cornhole-Regeln erklären wir dir hier auf der Seite.

Welche Ausrüstung braucht man?

Zum Spielen benötigt man zwei Cornhole-Bretter mit je einem Loch und acht Säckchen in zwei verschiedenen Farben. Die Säckchen sind heute meist mit Granulat gefüllt, um präzisere Würfe und gleichmäßige Eigenschaften zu gewährleisten. Die Bretter stehen 8,23 Meter auseinander.

Wer kann Cornhole spielen?

Cornhole ist ein Spiel für alle Altersgruppen und erfordert keine besondere körperliche Fitness. Es eignet sich perfekt für Turniere, Freizeitaktivitäten und gesellige Runden – ob im Garten, im Verein oder bei offiziellen Meisterschaften. Die Lernkurve ist steil, sodass schnell Erfolge gefeiert werden können.

Einleitung

Cornhole ist längst mehr als nur ein kleiner Partygag oder Zeitvertreib bei Grillfesten. In den USA hat sich das Geschicklichkeitsspiel, bei dem kleine Säckchen (häufig mit getrocknetem Mais gefüllt) in das Loch eines schrägen Brettes geworfen werden, zu einem wahren Sport entwickelt, der auch bei hochkarätigen Turnieren auf ESPN übertragen wird. In Deutschland und anderen europäischen Ländern gewinnt Cornhole ebenfalls rasant an Popularität und zieht Fans aller Altersgruppen in seinen Bann.

Woher jedoch stammt dieses Spiel, das auf Tailgating-Partys vor American-Football-Spielen ebenso zu finden ist wie auf Hochzeiten, Familienfeiern und inzwischen auch in professionellen Ligen? Entgegen aller Versuche, seine Wurzeln bis ins letzte Detail zu klären, bleibt die Geschichte von Cornhole bis heute nebulös. Unterschiedliche Theorien und Legenden machen das Spiel zu einem fast schon mystischen Phänomen.

In diesem Artikel fassen wir die bekanntesten Geschichten und möglichen Ursprünge zusammen. Wir zeigen, wie Cornhole zu dem wurde, was es heute ist: ein facettenreicher Freizeitspaß mit echtem Kultstatus – und ungeklärtem Erfinder.

1. Die sagenumwobenen Anfänge in Europa

Die Legende von Matthias Kuepermann

Eine der beliebtesten Legenden zum Ursprung von Cornhole führt ins 14. Jahrhundert nach Bayern. Dort soll ein Dorfbewohner namens Matthias Kuepermann aus Sorge um spielende Kinder ein rudimentäres Cornhole-Set entwickelt haben. Er beobachtete angeblich, wie Kinder Steine in ein Loch im Boden warfen – eine potenziell gefährliche Aktivität, bei der es schnell zu Verletzungen kommen konnte. Kurzerhand fertigte Kuepermann in seiner Schreinerwerkstatt eine Holzplatte mit Loch an und füllte kleine Stoffsäcke mit Bohnen oder Mais, sodass die Kinder fortan sicher spielen konnten.

Warum gilt diese Geschichte als plausibel?

  • Viele deutsche Auswanderer ließen sich später im Mittleren Westen der USA nieder, besonders in Ohio, Illinois, Indiana und Kentucky.
  • Sie könnten das Spiel im Gepäck gehabt haben, wodurch Cornhole in den USA Fuß fasste und sich stetig weiterentwickelte.

Belege dafür sind jedoch spärlich. Schriftliche Dokumente aus dieser Zeit fehlen, sodass nicht zweifelsfrei bewiesen werden kann, ob Cornhole tatsächlich so weit zurückreicht oder Kuepermann überhaupt real existierte. Dennoch bleibt die Idee charmant: Ein hilfsbereiter Schreiner erfindet im Mittelalter ein Spiel, das Jahrhunderte später ein Massenphänomen wird.

2. Native Americans und getrocknete Blasen

Ein früher Vorläufer im Mittleren Westen?

Eine weitere Theorie besagt, dass die Native Americans im Gebiet des heutigen Mittleren Westens der USA schon lange vor den europäischen Siedlern ein ähnliches Spiel kannten. Sie sollen getrocknete Tierblasen mit Bohnen oder Mais gefüllt und in Erdlöcher geworfen haben. Auch wenn keine handfesten Beweise existieren, liegt die Vermutung nah, dass indigene Völker einfache Wurfspiele praktizierten, die dem modernen Cornhole ähneln könnten.

Warum ist diese These nicht unwahrscheinlich?

  • Native Americans haben viele Sportarten hervorgebracht, darunter frühe Formen von Soccer und Lacrosse.
  • Das Werfen von Objekten in ein Ziel oder Loch ist kein sehr komplexer Mechanismus – es könnte unabhängig voneinander in verschiedenen Kulturen entstanden sein.

Auch hier bleibt vieles im Bereich der Spekulation. Konkrete Funde oder schriftliche Aufzeichnungen gibt es (bisher) nicht. Dennoch trägt der Gedanke zu einem spannenden Gesamtbild bei: Vielleicht haben sowohl Europäer als auch Native Americans ähnliche Ideen entwickelt, die sich erst später zum heutigen Cornhole vereinten.

3. Jebediah McGillicuddy:
Der Farmer aus Kentucky

Mindestens genauso hartnäckig ist die Geschichte, dass ein Farmer namens Jebediah McGillicuddy aus Kentucky das heutige Cornhole erfunden habe. Er soll Materialien von seinem Hof genutzt haben, um ein Spielbrett mit Loch zu bauen und Stoffsäcke mit Mais zu füllen. Ursprünglich sollte das Spiel nur ein Zeitvertreib für Freunde und Familie sein, entwickelte sich aber schnell zum lokalen Hit. Weil Kentucky an Ohio grenzt und auch dort viele Deutschstämmige lebten, breiteten sich ähnliche Spielideen aus und vermischten sich womöglich.

Besonders stolz ist Kentucky außerdem auf seine engen Verbindungen zu Cornhole-Profis: Der siebenfache ACO-Turnier-Champion Matt Guy stammt beispielsweise aus Kentucky und ist ein bekannter Fan der berühmten „Slick Woody’s“-Cornhole-Boards.

4. Cincinnati und die Tailgating-Kultur

Der moderne Durchbruch

Abseits aller Legenden um Kuepermann und McGillicuddy gibt es einen ganz klaren Faktor, der Cornhole zum großen Hype gemacht hat: die Tailgating-Kultur in den USA, insbesondere rund um Cincinnati. Tailgating bezeichnet das gesellige Beisammensein von Sportfans auf Parkplätzen vor Football-Stadien. Hier wird gegrillt, gefeiert und natürlich gespielt – und zwar Cornhole.

Im Laufe der Zeit etablierten sich immer professioneller gefertigte Cornhole-Boards und genormte Säckchen, sodass das Spiel sich in der Sportkultur der USA verankerte. Cincinnati-Fans werden von vielen als diejenigen gesehen, die das erste Cornhole-Set zum Tailgating mitbrachten und damit die Popularität nachhaltig befeuerten. Heute ist Cornhole auf nahezu jedem Tailgate-Event präsent und längst ein unverzichtbarer Bestandteil der Fankultur vieler Teams.

5. Der Weg zum Wettkampfsport

Aus dem einstigen Nischenvergnügen hat sich mittlerweile ein professioneller Wettkampfsport entwickelt. In den USA gründeten sich mehrere offizielle Organisationen und Ligen, die maßgeblich zur Standardisierung des Spiels beitrugen:

  1. American Cornhole Association (ACA) – gegründet 2005, erste Institution, die offizielle Regeln für Cornhole veröffentlichte.
  2. American Cornhole Organization (ACO) – gegründet 2007, richtet seither Meisterschaften und Ligen aus.
  3. American Cornhole League (ACL) – gegründet 2015 von Stacey Moore, dem heutigen Commissioner. Die ACL etablierte einen Standard für Cornhole-Säcke, indem sie sich mit dem Hersteller AllCornhole zusammenschloss, um lizenziertes Equipment für den Wettkampf zu produzieren.

Dank dieser Institutionen hat sich Cornhole zu einem seriösen Sport entwickelt. Immer mehr Turniere werden auf nationaler Ebene ausgetragen und teils von US-Sendern wie ESPN übertragen. Profispieler erwerben lukrative Sponsoringverträge, und die Fangemeinde wächst stetig weiter.

Wichtige Grundregeln laut ACA/ACO/ACL:

Gespielt wird meist bis 21 Punkte, entweder in Teams oder einzeln.

Zwei schräge Bretter mit jeweils einem Loch (6 Zoll Durchmesser) in festgelegter Höhe und Entfernung.

Offizielle Cornhole-Säcke wiegen zwischen 14 und 16 Unzen (ca. 400–450 g) und sind oft mit Mais, Kunststoffpellets oder einer Mischung aus beidem gefüllt.

Punktevergabe: 1 Punkt für einen Sack auf dem Brett, 3 Punkte für einen Sack, der direkt durch das Loch fällt.

6. Die Deutsche Cornhole Organisation (DCO)

Die Deutsche Cornhole Organisation (DCO) trägt hierzulande maßgeblich zur Vernetzung und Professionalisierung des Sports bei, indem sie unter anderem die Deutschen Meisterschaften sowie die Cornhole Bundesliga ausrichtet.

Wir, die Cornstars des TuS Schweppenhausen, sind stolze Mitglieder der DCO und nehmen aktiv an diesen Wettkämpfen teil. Für uns bedeutet das nicht nur Spannung und sportlichen Ehrgeiz, sondern vor allem auch eine großartige Gemeinschaft. Ob Neueinsteiger oder alte Cornhole-Hasen – alle sind willkommen, um gemeinsam Wurftechniken zu verbessern, sich in der Liga zu messen und natürlich jede Menge Spaß am Spiel zu haben. Durch den engen Austausch mit der DCO und anderen Vereinen wird Cornhole für uns zu einer leidenschaftlichen Team-Erfahrung, die wir auch in unserer Region weitertragen möchten.

7. Cornhole erobert Europa und Deutschland

Was einst als amerikanisches Phänomen begann, hat mittlerweile in Europa – allen voran in Deutschland, Österreich und der Schweiz – viele Anhänger gefunden. Zahlreiche Vereine, Clubs und Hobbygruppen haben sich gebildet. Auf Festivals, in Parks oder bei Firmen- und Familienfeiern ist Cornhole immer häufiger zu sehen, weil es mit …

  • Einfachen Regeln und niedrigem Einstieg
  • Hohem Spaßfaktor für Jung und Alt
  • Geringem Platzbedarf (drinnen wie draußen)
  • Unkompliziertem Equipment (Board und Säcke)

… überzeugt. Mittlerweile werden auch in Europa Turniere organisiert, die sich an amerikanischen Vorgaben orientieren.

8. Warum Cornhole so begeistert

Obwohl der genaue Ursprung unklar ist, steht außer Frage, dass Cornhole ein geselliges und leicht zugängliches Spiel ist, das für Spaß und Spannung sorgt. Es bringt Menschen zusammen und eignet sich perfekt für Feiern, Events oder einfach nur einen lockeren Nachmittag im Park. Hier ein paar Gründe, warum Cornhole so erfolgreich ist:

  1. Niedrige Einstiegshürde: Jeder kann mitmachen, unabhängig von Alter oder Fitnesslevel.
  2. Wettbewerbscharakter: Trotz seiner Einfachheit kann Cornhole sehr taktisch sein – das sorgt für echte Spannung in Turnieren.
  3. Mobilität: Die Boards sind relativ leicht zu transportieren und schnell aufgebaut.
  4. Individuelle Gestaltung: Cornhole-Boards lassen sich kreativ gestalten, von Firmenlogos bis zu Hochzeitsmotiven.

9. Fazit

Cornhole ist ein Spiel, das unbestreitbar seinen Platz in der amerikanischen (und immer mehr auch in der europäischen) Freizeit- und Sportkultur gefunden hat. Ob es nun von Native Americans, einem bayerischen Schreiner im 14. Jahrhundert, dem Farmer Jebediah McGillicuddy oder den Football-Fans in Cincinnati erfunden wurde, wird vermutlich ein Rätsel bleiben. Die unterschiedlichen Theorien verleihen Cornhole vielmehr einen Hauch von Mystik und machen es für viele umso spannender.

Von kleinen Grillpartys bis hin zu großen ESPN-Übertragungen – Cornhole hat sich zu einem Phänomen entwickelt, das Generationen überdauert und Menschen weltweit begeistert. Gerade die Mischung aus leichter Zugänglichkeit, Geselligkeit und Wettbewerbsgeist macht den Reiz aus. Wer es noch nicht ausprobiert hat, sollte unbedingt mal ein Board aufstellen und die eigenen Wurfkünste testen!